In diesem Artikel möchte ich Euch fünf interessante Blank- oder Starter-Themes vorstellen, auf deren Basis Ihr eigene Themes entwickeln könnt. Alle Frameworks werden aktiv gepflegt und sind technisch auf dem neuesten Stand.
Wer eigene Themes entwickeln möchte, steht irgendwann vor der Frage: Baue ich mir selbst einen Baukasten oder suche ich mir ein Blank Theme?
So ein Starter-Framework hat den Vorteil, dass man im Prinzip gleich loslegen kann: Die Entwickler haben den Code sehr gut ausgearbeitet, sie haben gebastelt und getestet bis die Darstellung in allen Lebenslagen funktioniert.
Wenn man das alles selbst erledigen will, braucht man viel Zeit. Und selbst dann hat man immer das Gefühl, doch nicht an alles gedacht zu haben.
Aber Starter-Frameworks haben auch einen Nachteil: Sie sind in der Regel ziemlich komplex. In diese komplexe Struktur muss man sich einarbeiten. Auch das ist ein nicht ganz unerheblicher Zeitfaktor.
5 Blank-Themes für Entwickler
Aus der Menge an Starterthemes möchte ich 5 Beispiele herausgreifen, die alle auf dem neuesten Stand sind. Alle Themes werden aktiv gepflegt und weiterentwickelt, die letzte Aktualisierung stammt aus dem Februar 2012.
1. Bones
Mein derzeitiger Favorit ist Bones von Eddie Machado. Es basiert auf HTML5 Boilerplate. Der Code ist sehr schlank und ist außergewöhnlich gut dokumentiert. Es gibt ein „classic“ und eine „responsive“ Version.
2. Bones + Twitter Bootstrap
320press.com haben sich die responsive-Version von Twitter Bootstrap vorgenommen und haben daraus auf der Basis von Bones das WordPress-Bootstrap-Theme gebaut.
Twitter Bootstrap hatte ich vor einiger Zeit hier im Blog vorgestellt.
3. The Underscores Theme _s
The _s Theme ist die Fortführung des guten alten Bekannten aus der Starter-Theme-Ecke: Toolbox. Toolbox ist nun auch schon eine Weile unterwegs, also haben sich die Jungs von Automattic und an die Arbeit gemacht und auf der Basis von Toolbox eine neue Startplattform für Entwickler gebaut: The _s Theme.
Übrigens: Das „alte“ Toolbox-Theme wird parallel weiterentwickelt.
4. Hybrid 3.0
Am 15. Februar hat Justin Tadlock die Version 3.0 seiner Hybrid-Theme-Seite vorgestellt. Nicht nur Code und Design, auch die Dokumentation wurde von Grund auf überarbeitet.
Hybrid spielt in derselben Liga wie das Thematic-Framework von Ian Steward. Die Frameworks sind so angelegt, dass die Entwickler über Child-Themes arbeiten sollen.
Die Basis-Lizenz (Download) für Hybrid kostenlos, erst für den Support muss man zahlen, indem man Club-Mitglied wird. Die Mitgliedschaft kostet 25$ im Jahr. Ein fairer Preis, finde ich.
5. Roots
Ben Word & andere haben mit Roots auch ein Theme auf der Basis von HTML5 Boilerplate vorgestellt. Ursprünglich basierte das CSS auf Blueprint CSS, inzwischen ist eine Unterstützung für den 1140px Raster dazugekommen. Auch das CSS von Twitter Bootstrap und Foundation ist inzwischen Teil des Frameworks.
Und noch eins…
Meine neueste Entdeckung ist das Theme HTML5 Reset. Hier ist die letzte Aktualisierung zwar schon ein Weilchen her (April 2011), aber das Theme basiert auf Chris Coyiers Blank Theme. Das Blank-Theme mag ich sehr, weil es so schön einfach und übersichtlich ist. Allerdings hat Chris Coyier das Theme seit Februar 2010 nicht mehr weiterentwickelt.
Blank Theme und HTML5 Reset sind eher spartanisch ausgestattet, ganz ohne Schnickschnack und Drumherum. Damit sind diese beiden nicht so mächtig wie die „großen“ Frameworks, andererseits bleiben sie dadurch angenehm übersichtlich.
Foto: pobre.ch on flickr.com
Kommentare
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Ich finde diese Frameworks überhaupt nicht toll, weil damit wieder mal eine Einschränkung vorgenommen wird und mal nur innerhalb eines bestimmten Rahmen arbeiten kann. Zudem mag ich persönlich diese Sache mit den acht so tollen Child-Themes überhaupt nicht.
Wenn schon mit Kopien in form von Child-Themes arbeiten, dann aber auch bitte mit vollem Funktionsumfang und nicht so beschnitten wie bisher.
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Hallo, Stefan,
vielleicht muss man unterscheiden zwischen einem Framework, das dafür gemacht ist, mit Child-Themes zu arbeiten und Starter-Themes, aus denen man sein eigenes Theme bauen kann. Klassische Frameworks sind Hybrid, Genesis und Thematic, da macht nur ein Child-Theme Sinn. Bones dagegen ist von Eddie Machado so gedacht, dass man ein selbständiges, komplettes Theme draus macht.
Ich finde die Idee von Child-Themes grundsätzlich nicht schlecht, ich mache zum Beispiel immer ein Child-Theme, wenn ich bei einem Kundenprojekt ein Theme anpasse. Das ist einfach übersichtlicher und ich kann leichter nachvollziehen, wo ich was geändert habe.
Schöne Grüße von Kirsten
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Thx für die Hinweise.
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Hallo Kirsten,
danke für die aktuellen Infos. ich bin noch ein Neuling auf dem „Blank-Themes/Frameworks“ Gebiet. Was würdest du sagen ist der größte Unterschied zwischen Roots und Bones? Und ist „Bones + Twitter Bootstrap“ das beste aus beiden Welten?
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Wenn ich mich recht erinnere ist Bones ein „Mobile First“-Ansatz (fängt also mit dem CSS beim einfachsten Layout an (einspaltig) und arbeitet sich Schritt für Schritt nach oben (größere Geräte).
Roots geht den klassischen Weg vom großen zum kleinen Display.