Alle warten darauf, dass die neue Webseite endlich online geht. Das Web-Team arbeitet schließlich schon eine ganze Weile daran. Momentan diskutiert das Team über die Frage: Welche Inhalte kommen rein in die Webseite und welche bleiben draussen?

Diese Frage hat es in sich. Denn über nichts kann man sich schöner in die Haare kriegen.
Hier hilft ein Blick auf die drei Leitfragen der Content-Strategie:

  1. Mit wem wollen Sie ins Gespräch kommen?
  2. Welche Botschaft möchten Sie vermitteln, was wollen Sie [als Unternehmen] erreichen?
  3. Mit welchen Fragen kommen die Besucher auf Ihre Seite?

Aus diesen Leitfragen lassen sich objektive Kriterien zur Bewertung der Inhalte ableiten. Jeder Text, jedes Bild, Video usw. kann anhand dieser Kriterien auf seine Verwendbarkeit abgeklopft und eingeordnet werden.

  1. Welche Nutzergruppe spricht Text A an?
  2. Welche Botschaft vermittelt Text B?
  3. Welche Fragen der Besucher beantwortet Text C?

Konflikte aushalten lohnt sich

Die Bewertung von Inhalten ist manchmal mühsam, gerade dann, wenn verschiedene Interessen und Befindlichkeiten im Spiel sind. Wenn es darum geht, Wichtiges von weniger Wichtigem zu unterscheiden, sind Konflikte nicht zu vermeiden.

Aber es hilft nichts. Eine unglückliche Auswahl der Inhalte und Texte von minderer Qualität sind eine der häufigsten Ursachen dafür, dass eine Webseite nicht richtig ins Laufen kommt. Die Besucherstatistik verzeichnet viele Abbrüche, die Besucher bewegen sich kaum über die ersten beiden Ebenen hinaus. Die Nutzerzahlen sind konstant niedrig.

Zu viel Auswahl macht unzufrieden

Warum treiben wir eigentlich diesen ganzen Aufwand eigentlich? Warum diskutieren wir darüber ob dieser oder jener Text relevant oder weniger relevant ist? Warum müssen wir die Navigation auf so wenige Punkte beschränken?

„Es ist doch genug Platz auf der Webseite! Die Leute werden sich schon aussuchen was sie interessiert. Die Navigation ist dann eine schöne, lange Liste und wir können sämtliche Texte unterbringen, die wir in unserem Vorrat haben.“

Untersuchungen zeigen, dass zu viele Möglichkeiten die Besucher überfordern. Wenn zu viele Informationen gleichzeitig verarbeitet werden müssen, ist das anstrengend. So anstrengend, dass die Besucher eher aufgeben und die Seite verlassen anstatt sich zu einer Auswahl durchzuringen.

Der Psychologe Barry Schwartz hat sich mit diesem Thema ausführlich beschäftigt. Hier sein TED-Talk Das Paradoxon der Wahlmöglichkeiten
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