Mit der WordPress-Version 5.8., die am 20. Juli erscheint, werden die ersten Full-Site-Editing-Module ausgerollt. In diesem Artikel gebe ich einen kurzen Überblick, worum es dabei geht.

Full Site Editing bedeutet, dass man in Zukunft die gesamte Website über den Editor bearbeiten kann. Wenn man bisher etwas im Header und Footer ändern wollte, musste man auf die Suche gehen und die richtige Stelle im Backend oder im Customizer dafür finden. In Zukunft kann man das alles in einer Ansicht erledigen.

Full Site Editing ist nicht eine einzelne Funktion, es ist ein Oberbegriff für eine ganze Reihe von Modulen. WordPress 5.8 führt die ersten Module ein. Die Version ist eine Art Public Beta für die FSE-Funktionen. Mit der Version 5.9, die für den Dezember 2021 geplant ist, werden weitere Funktionen folgen.

Mit Version 5.8 kommen folgende Funktionen

  • Vorlagen-Editor
  • Widgets mit Blöcken
  • Neue Blöcke, z.B. Query, Logo, Navigation
  • theme.json für global styles
  • Designtools für Blöcke, z.B. Duotone-Filter für Bilder sowie weitere Einstellungsmöglichkeiten für padding usw.

Geht meine Website kaputt, wenn ich auf WordPress 5.8. update?

Die Wahrscheinlichkeit, dass die Website bei einem Update wegen der neuen Full Site Editing Features kaputt geht, halte ich für ziemlich klein.

Um die Funktionen anzuwenden, braucht man ein Theme, das die FSE-Features unterstützt. Zum Beispiel die experimentelle Version des Standard-Themes TwentyTwentyOne TT1 Blocks. Oder eines von diesen hier. Momentan braucht man auch noch das Gutenberg-Plugin dazu.

Alle Module sind ausserdem so gebaut, dass man sie einzeln ein und ausschalten kann. Das heißt, wer nicht mit Full Site Editing arbeiten möchte, der aktiviert es erst gar nicht und macht weiter wie bisher.

Was bringt mir Full Site Editing?

In den nächsten Monaten wird noch nicht viel passieren. Aber wenn FSE mit 5.9. in der ganzen Breite zur Verfügung steht und es mehr und mehr Themes gibt, die die Funktionen unterstützen, wird das die Arbeit an Websites mittel- und langfristig stark verändern.

Die Anwender bekommen viel mehr Möglichkeiten an die Hand ihre Websites zu gestalten. Was früher in irgendwelchen Templates und Einstellungen versteckt war, ist dann direkt über den Editor zugänglich. Man kann als Anwender also in Zukunft sehr viel mehr machen.

Aber es kann jeder erst Mal weitermachen wie bisher. Wer eine gut funktionierende Website hat und keine großen Umbauten plant, kann sie selbstverständlich im alten Setup weiter betreiben.

Warum machen die das?

Um uns zu ärgern natürlich. Scherz beiseite – das Web entwickelt sich weiter und WordPress passt sich an. Die Idee ist, den Anwendern mehr Möglichkeiten zu geben und WordPress modularer zu gestalten.

Für alle, die schon länger dabei sind, ist die Umstellung natürlich unbequem. Aber für Leute, die neu dazukommen und WordPress zum ersten Mal nutzen, wird der Einstieg leichter werden. WordPress wird ihnen ähnlich viele Möglichkeiten bieten wie die Konkurrenz.

Auch die Code-Basis verändert sich. Weg vom behäbigen PHP hin zu schnellen modernen Sprachen wie React und JavaScript.
Ja, das ist ganz schön anstrengend. Aber es ist auch spannend. Wenn WordPress auch in fünf oder zehn Jahren noch relevant sein will, lassen sich Veränderung nicht vermeiden.

Eine vollständige Liste mit allen Details gibt es bei Simon Kraft und dem Presswerk-Podcast.

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